Entstehung des Toni-Flückiger-Örgeli
Die Schwyzerögeli und deren Bau haben Toni schon als kleinen Jungen fasziniert. Dank seines Vaters lernte er die Innerschweizer Musik sowie deren Instrumente kennen und lieben. Aufgewachsen in Wasen i.E. lag es nahe, nach der Schule beim Örgelibauer Hansruedi Reist vorbei zu schauen. Etliche Stunden durfte er bei Reists den Könnern über die Schultern blicken und selber basteln.
Vor rund 10 Jahren, also im Jahr 2015, nachdem er das zeitintensive Hobby Timbersports und den Blockhausbau eingestellt hatte, widmete er sich seinem "neu-alten" Hobby, dem Örgelibau. Durch unzählige Stunden mit Forschungen in Holz, Stimmenmaterial, Mechanik und verschiedener Bauarten der Innenleben entstanden die ersten Instrumente. Und immer auf der Suche, was sein Herz dermassen erfüllte, dieser Klang der alten Orgeln.
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Die Auftragslage der Sklupturenfertigung und Show-Einsätze wurde durch Corona urplötzlich drastisch eingeschränkt. So hatte der eher rastlose Schnitzer auf einmal Zeit. Im Jahre 2021 erfasste ihn die Vision ein Instrument zu bauen, welches klein und handlich sein sollte, trotzdessen eine gute Klangqualität aufweist, 3-chörig sollte es sein und wichtig: mit allen Basstonarten!
Getrieben vom Forscher- und Tüfltergeist begannen die nächtlichen Zeichnungen im CAD-Programm. Um die Stimmplatten und die Mechanik eines 3-chörigen Örgelis in ein Modell einzupassen, welches die Grösse eines 2-chöriges Modells aufweist, wurde es auf einmal eng im so kleinen Gehäuse. Nicht nur das Innenleben aus Holz musste komplett geändert sondern auch eine neue passende Mechanik entwickelt werden. Nachdem die Zeichenaktion gelungen war, hiess es ran ans Holz. Als gelernter Forstwart und der innigen Liebe zum Holz wäre es aber undenkbar gewesen, wenn nicht der Baum auch selbst gefällt worden war. Durch Zufall gelang er vorgängig an einen vielversprechenden Baum, welcher in einer speziellen "Mondnacht" von ihm selber gefällt worden war. Mit dem Bezug zu diesem bereits gelagerten Holz, begann er die ersten Schritte zum Prototyp auf der CNC. Auch mit den Stimmen sollte Nichts dem Zufall überlassen werden. Die Stimmrohlinge kaufte er ein, fertigte und bearbeitete diese nach seiner Ideologie.
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Nach hunderten von Stunden war er fertig, dieser Prototyp, auf den Tag genau zu seinem Geburtstag. Mit fast einwenig Herzklopfen drückte er die ersten Töne. Und da hielt er sie in Händen, seine Vision in echt, bis auf den Balg komplett eigens gebaut. Wer Toni kennt, weiss dass er einen unermüdlichen Tüftlergeist hat, voller Visionen. Wo eine Idee ist, ist in kürzester Zeit die Lösung materialisiert. So ist Inzwischenzeit auch die Wiener im kleinen Gehäuse entstanden. Die grosse Erfüllung für einen Tüftler ist nicht nur die Entstehung seiner Vision in der Materie sondern auch die positive Resonanz der Musizierenden betreffend Handlichkeit, Ansprache, Klang und Preisleistungsverhältnis. Wer weiss, was in Zukunft noch so Alles entstehen wird...
Projekt Schälin-Flückiger-Örgeli
Im Weiteren ist Toni auch involviert im Projekt "Schälin-Flückiger-Örgeli". Erwin Schälin, Ibach SZ fertigt die Gehäuse, Toni fertigt das Stimmen-Material analog seiner eigens konstruierten Instrumente und haucht den Örgeli damit Leben ein.
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